http://www.mosdecor.com/azulejos_decorados.htm
Diese portugiesische Legende erzählt von einem Bauern, der aus der Stadt
Barcelos aufbrach um nach Santiago de Compostela zu pilgern. Am
Stadtrand von Barcelos beschuldigte ihn ein reicher Landbesitzer des
Silberdiebstahls. Er wurde vor Gericht gestellt, schuldig gesprochen und zum Tod
durch den Strang verurteilt. Vor seiner Hinrichtung verlangte der Bauer ein
letztes Mal mit dem Richter zu sprechen, der ihn verurteilt hatte. Der Richter
war gerade dabei gebratenen Hahn zu essen, als ihm der Verurteilte sagte, dass
als Zeichen seiner Unschuld der Hahn vom Teller hüpfen und während seiner
Hinrichtung krähen würde. Als dann der Verurteilte hingerichtet werden sollte,
begann der Hahn tatsächlich zu krähen. Der Richter rannte zum Stadtplatz, um die
Hinrichtung zu stoppen. Er sah, dass der Strang wie durch ein Wunder aufgegangen war. Einige Jahre später kam er nach
Barcelos zurück und errichtete eine Gedenkstätte für den Heiligen
Jakobus (San Tiago) und die Jungfrau Maria.
Die Legende vom Hahn von Barcelos wird natürlich nicht wörtlich geglaubt, ist
aber ein wichtiger Teil der portugiesischen Kultur aufgrund der moralischen
Werte, die sie enthält. Die Legende (vgl. zu Santo Domingo de la Calzada in
Spanien den Artikel Hühnerwunder) handelt von einem immer
wiederkehrenden portugiesischen Thema (die meisten portugiesischen Legenden
handeln von Bauern) und berührt Aspekte des täglichen Lebens, wie Gerechtigkeit,
Stolz, Schicksal und Wunderglaube, die in Portugal hohe Wertschätzung
genießen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Barcelos#Die_Legende_vom_Hahn_von_Barcelos
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